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Was Drache und Stollen miteinander zu tun haben

In der Winterzeit kann man im Hotel König Albert den „Drachenstollen“ der Feinbäckerei Wunderlich als Mitbringsel erwerben. Nun sind Drachen – diese feuerspeienden Sagenwesen – von dem Weihnachtsgebäck auf den ersten und auch auf den zweiten Blick so weit entfernt wie Palmen von Schnee oder wie Kokosnüsse von Tannenbäumen. Ich habe deshalb den Bäckereibesitzer Erik Wunderlich gefragt, was es mit dem Drachenstollen auf sich hat: Dieser Stollen wird nach dem Backen zwei Wochen lang in der Drachenhöhle Syrau gelagert. Diese Tropfsteinhöhle liegt knapp 40 Kilometer nördlich von Bad Elster und wurde vor 90 Jahren durch Zufall entdeckt. „Durch die konstant hohe Luftfeuchtigkeit von über 90 Prozent in der Höhle bei ca. zehn Grad ‚reift’ der Stollen bei optimalen Bedingungen“, so die Antwort von Erik Wunderlich. „Das heißt, er erhält eine sehr weiche Kruste, die ihn von den anderen Stollen unterscheidet.“ Bleibt nur noch zu ergänzen, dass man der Höhle ihren Namen aufgrund einer alten Sage gab, nach der einst ein Ungeheuer in Syrau gehaust haben soll. Heute ist die Drachenhöhle eine Touristen-Attraktion (Film Drachenhöhle) und der in ihr gereifte Stollen eine vogtländische Spezialität, die es mit Rosinen oder Cranberry gibt.

Stollen auf dem Prüfstand

Kennen Sie das auch? Sie riechen einen speziellen Duft und schon fällt Ihnen eine ganz besondere Situation ein? Das ging mir letztens wieder so, als ich einen frischen Stollen anschnitt… Das Aroma von Mandeln und Rum erinnerte mich an die außergewöhnliche Aktion, die wir im vergangenen Winter im Hotel König Albert hatten: Damals waren wir die Gastgeber der offiziellen Stollenprüfung und hatten den Stollen-TÜV im Haus.
21 Bäcker brachten ihre köstlichen Kreationen nach Bad Elster und richteten das für das Vogtland und Sachsen so typische Weihnachtsgebäck höchst appetitanregend in unserer Lobby an. Wer Hunger hatte, konnte einem leid tun, denn die hervorragenden Stücke waren erstmal nicht für uns zum Verzehr bestimmt… Stollenprüfer Michael Isensee vom Deutschen Brotinstitut waltete seines Amtes und verkostete jeden einzelnen der 36 angebotenen Stollen. Er bewertete Form und Aussehen, Oberflächen- und Krusteneigenschaften, Lockerung und Krumenbild, Struktur, Elastizität, Geruch und Aroma. Sein Testergebnis konnte sich sehen lassen: Mehr als 83 Prozent der Stollen erhielten die Note „sehr gut“ und damit die Höchstpunktzahl 100. „Ein Spitzenresultat“, freute sich der Stollenprüfer. „In Sachsen kann man schon immer gut Stollen backen, aber diese hohe Quote an Produkten mit voller Punktzahl wie sie im Vogtlandkreis erzielt wurde, ist selten.“
Selbstverständlich kommen unsere Gäste auch in diesem Jahr in den Genuss der köstlichen und prämierten Vogtlandstollen: Auf dem Frühstücksbuffet finden sie Weihnachtsstollen der Feinbäckerei Wunderlich aus Schreiersgrün und als Souvenir können sie sich den „Drachenstollen“ mit nach Hause nehmen. Was es damit auf sich hat, berichte ich beim nächsten Mal.

Das älteste Hotel der Welt

Seit wann gibt es eigentlich Hotels? – Diese Frage haben wir uns im Hotel König Albert letztens gestellt. Ich habe dann etwas recherchiert und bin auf eine faszinierende, aber auch traurige Geschichte gestoßen:

Das älteste Hotel der Welt gibt es seit 718! Das heißt, das Houshi Ryokan in Japan feiert im nächsten Jahr Jubiläum und besteht dann seit 1.300 Jahren! Ein buddhistischer Mönch baute über einer heißen Quelle einen Tempel und ein daran anschließendes Gästehaus. Er adoptierte einen Jungen, den er Zengoro nannte. Seit dieser Zeit, führen dessen Nachkommen das Houshi Ryokan – stets wird der erstgeborene Sohn der Inhaber – derzeit ist der 46. Zengoro Houshi an der Reihe. Der bereits ältere Herr baute seinen Sohn als Nachfolger auf, doch dieser starb unerwartet mit Mitte 40. Nun soll – nach dem Willen der Eltern – die Tochter heiraten, damit ihr Mann in die Houshi-Familie aufgenommen werden und das Hotel übernehmen kann. In einem Film, den der Visual Journalist Fritz Schumann vor drei Jahren drehte, kann man in die Welt der Houshis, die so ganz anders ist als unsere, eintauchen. Da sieht man die ankommenden Gäste, die als erstes in Hausschuhe schlüpfen… da erzählt der Vater davon, wie er im Hotel aufwuchs und in den Zimmern Verstecken spielte… da ist von arrangierten Ehen die Rede und die Tochter gesteht, dass sich ihre Vorstellungen nicht mit denen ihrer Eltern decken…

Aschenbrödel in Bad Elster und Moritzburg

Für viele gehört er zu Weihnachten wie der geschmückte Baum: der Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ hat Kultstatus. Vom 10. bis 12. Dezember gastieren die Landesbühnen Sachsen mit dem gleichnamigen Musical im König Albert Theater in Bad Elster. Die Inszenierung von Manuel Schöbel wird mit zahlreichen Songs und der originalen Filmmusik von Karel Svoboda auf die Bühne gebracht. Eine schöne Einstimmung auf die Weihnachtszeit!

Der tschechisch-deutsche Märchenfilm wurde übrigens 1973 auf Schloss Moritzburg gedreht. Die beeindruckende Schlossanlage liegt rund 15 Kilometer nördlich von Dresden und sieht so aus, wie man sich ein Märchenschloss vorstellt: dicke trutzige Mauern, runde Türme, gekrönt von roten Dach-Mützen, eine große Teichlandschaft und ein ausgedehnter Schlosspark drumherum – kein Wunder, dass die Filmcrew dort eine ideale Szenerie vorfand. In den Wintermonaten gibt es auf Schloss Moritzburg immer eine Ausstellung zum Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, in diesem Winter hat sie bis 25. Februar 2018 geöffnet. Besucher erfahren dabei Hintergrundgeschichten zum Dreh, entdecken nachgestellte Filmszenen, Originalkostüme und Requisiten. Zudem läuft ein umfangreiches Begleitprogramm mit Filmvorführungen, historischem Tischtheater, Backofentagen in der Schlossküche und abendlichen Rundgängen mit dem Kurator der Ausstellung. Der 3-Haselnüsse-Ball am 17. März 2018, bei dem man sich wie in die Ball-Szene gebeamt fühlt, beendet dann die Aschenbrödel-Saison.
Foto: Schloss Moritzburg im Schnee – Bild: Schlösserland Sachsen, Hilsky (www.schloesserland-sachsen.de)